Abbau von Schulden: So werden Sie ihre Schulden wieder los!

Schuldenabbau: Sinnbild zur Darstellung vom Schulden abbauen

Eine gesunde Haushaltsplanung ist im Grunde genommen recht einfach. Im Endeffekt dürfen die Ausgaben die Einnahmen nicht übersteigen, ansonsten entstehen Schulden. Vor allem in Deutschland sind viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen verschuldet. Nicht immer lassen sich Schulden auf einen erhöhten Konsum schließen. Eine Fehlentscheidung reicht aus, um finanzielle Probleme zu bekommen und anschließend geht es daran, sich mit dem Abbau von Schulden beschäftigen zu müssen.

Einer der größten Schuldenfallen sind unter anderem Dispokredite, Darlehen und Hypotheken. Meist braucht es mehrere Kredite, um in die Schulden zu rutschen. Generell besteht die Möglichkeit Schulden wieder loszuwerden. Dazu muss die eigene Einstellung zum Geld verändert sowie entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Um sich wieder von den Schulden befreien zu können, werden im folgenden Artikel unterschiedliche Lösungswege genauer erläutert.

Wo liegen die größten Schuldenfallen?

Bevor es an die Lösung des Problems geht, sollte zuerst herausgefunden werden, wo die eigentlichen Schuldenfallen liegen. Die größten Schulden sind dort, bei denen hohe Zinsen gezahlt werden müssen. Darunter zählen unter anderem folgende Bereiche:

Dispokredite & Kreditkarten
Diese Art von Krediten werden oft mit Teilzahlungen aufgenommen, um unerwartete Kosten damit decken zu können. Ohne einen Konsum ist dieser Kredit nicht möglich.

Hypotheken
Hypotheken sind eine klassische Schuldenfalle und werden in der Regel mit einer Grundschuld versichert. Durch die erhalten Kreditnehmer eine günstigere Finanzierung, welche aber auch nach hinten losgehen kann.

Konsumkredite & Ratenkredite
Konsum- und Ratenkredite belaufen sich auf Konsumgüter, für die man kein eigenes oder zu wenig Kapital zur Verfügung hat. Bei Unaufmerksamkeit steigt der Schuldenberg Stück für Stück an.

Autokredite
Die letzte Schuldenfalle versteckt sich in den zweckgebundenen Krediten wie bei einem Autokredit. Durch Sicherheiten werden die Zinskosten gesenkt. Allerdings sind die Sicherheit weg, sofern die Schulden nicht beglichen werde können.

Schulden tilgen und Bonität vergrößern

Da der Abbau von Schulden das Leben stark beeinträchtigen kann, ist es wichtig, möglichst frühzeitig mit der Abzahlung der Außenstände zu beginnen. Oftmals bauen sich Schulden langsam auf, und es benötigt Zeit, um sie wieder loszuwerden. Wichtig ist, dass die Abzahlung der Außenstände durch das regelmäßige Einkommen gewährleistet ist. Andernfalls kann es zu Problemen mit der Bonität kommen, die einige Bereiche des Lebens stark belasten kann.

Im schlimmsten Falle kann der Schuldner keine neue Wohnung mieten. Er bekommt kein kostenloses Girokonto und er kann sogar seine Arbeit verlieren, wenn Gläubiger eine Lohnpfändung anregen und der Schuldner in einem kleinen Unternehmen ohne Kündigungsschutz arbeiten. Wenn die Bearbeitung der Schulden für den Arbeitgeber einen großen Aufwand bedeutet, ist sogar eine Kündigung aufgrund der Schulden möglich. Soweit sollte es nicht kommen, und der Abbau der Schulden sollte für einen Schuldner die größte Priorität haben.

Wiederherstellung der Bonität ist möglich

Eine Wiederherstellung der Bonität ist theoretisch möglich. Längstens nach dem Ablauf von vier Jahren nach der vollständigen Begleichung der Schulden sind diese aus den Karteien verschwunden. Eine schnellere Löschung der Außenstände ist auf Antrag möglich, wenn der Schuldner nachweist, dass er die Außenstände bezahlt hat. Tipps zum Schulden tilgen bekommen Schuldner von Beratungsstellen, die kostenlos arbeiten und dem Schuldner helfen, mit den Gläubigern in Kontakt zu treten und eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Die Schuldnerberatungen können auch Zahlungsaufschübe, Stornierungen oder einen Teilerlass der Schulden aushandeln. Wichtig ist es, dass sich der Schuldner möglichst schnell an die Beratungsstelle wendet. Ist die Forderung bereits tituliert, kann es schwierig werden, noch etwas im Sinne des Schuldners auszuhandeln.

Auf die Wahrung der Bonität achten

Grundsätzlich wirkt sich die Aufnahme eines Kredits nicht automatisch negativ auf die Bonität aus. Ein Kredit oder eine Kreditkarte kann die Bonität sogar fördern, denn es zeigt, dass der Kunde zahlungsfähig ist. Problematisch wird die Bonität, wenn Kredite nicht zurückgezahlt werden oder wenn die Aufnahme von zu vielen Krediten erfolgt. Dann sinkt die Bonität, neue Kredite werden nicht mehr gewährt und der Schuldner gerät in eine finanzielle Schieflage. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Aufnahme eines neuen Kredits streng zu prüfen und zu überlegen, ob die Anschaffung wirklich benötigt wird oder nicht. Die Wahrung einer guten Bonität ist auch für Privatpersonen sehr wichtig und sollte immer im Vordergrund des persönlichen Interesses stehen.

Die Checkliste zum Schulden abbauen

Checkliste zum Abbau von SchuldenWie bereits erwähnt entstehen Schulden aus einem Ungleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahmen. Je höher die Differenz, desto höher die Schulden. Um mehr Übersicht in die finanzielle Situation zu bekommen, empfiehlt es sich die Punkte mithilfe einer Checkliste abzuarbeiten. So ist man stets auf dem Laufenden und hat seine Finanzen stets im Auge.

1) Ein Haushaltsbuch sollte in keinem Haushalt fehlen. Dort können jegliche Ausgaben sowie Einnahmen genau protokolliert und erfasst werden. Mit einem Blick sind alle notwendigen Finanzposten erkennbar. Hier lässt sich am besten erkennen, an welchen Stellen nachgebessert werden muss.

2) Ab und zu kommt es vor, dass unnötige Sachen wie ein Waffeleisen oder ein Gaming Sitzsack gekauft werden, die es aktuell nicht benötigt. Derartige Käufe sollten gut überlegt oder gar gestrichen werden. Sie häufen sich mit der Zeit und lassen größere Lücken entstehen.

3) Prinzipiell können höhere Einnahmen dabei helfen, den Schuldenberg schneller abzubauen. Eventuell lässt sich ein Nebenjob oder Überstunden einrichten. Das ist zwar mit mehr Aufwand verbunden, jedoch hilft es die Schulden schneller zu begleichen. Außerdem können mit verzögerten Zahlungen höhere Zinsen oder Gebühren entstehen.

4) Das Hauptziel ist die Erhöhung der Einnahme und die Verringerung der Ausgaben. Nur so lässt sich am Schluss ein Überschuss erwirtschaften, sodass die Schulden Stück für Stück abgebaut werden können. Ohne einen Überschuss tritt man nur auf der Stelle.

5) Neben den eigentlichen Abbau von Schulden sind oftmals noch Forderungen gegenüber anderen Personen sowie Fristen offen. Deswegen empfiehlt sich die Erstellung eines Schuldenplans. Im Schuldenplan kann ein Zeit- und Kostenplan integriert werden, der genaue Angaben zu Zahlungszeitpunkten enthält. Außerdem lohnt es sich, wenn ein kleiner Überschuss unter dem Strich übrig bleibt. Es ist viel leichter sich an einen Plan zu halten als auf gut Glück die Schulden zurückzuzahlen. Außerdem gibt der einsehbare Fortschritt neue Motivation.

6) Auf keinen Fall dürfen neue Schulden gemacht werden, um die alten Schulden abzubauen. Im Endeffekt wird die finanzielle Notlage nur verschlimmert. Deswegen strikt an einen effektiven Zeit- und Kostenplan halten und keine weiteren Schulden verursachen.

7) Bei Schulden ist es vollkommen normal, dass mit Laufe der Zeit Mahnungen im Briefkasten vorzufinden sind. Auch kann sich der ein oder andere Gläubiger persönlich melden. Das kann demoralisierend sein und die Motivation dämmen. Auf keinen Fall darf man sich davon abschrecken lassen und weiter den Fokus beibehalten.

8) Weiterhin besteht die Möglichkeit auf eine Umschuldung zu setzen, um seine Schulden zurückzahlen zu können. Vor allem bei der Ansammlung von mehreren kleinen Krediten kann die Maßnahme sinnvoll sein. Ein großer Pluspunkt sind die derzeit niedrigen Zinsen. Sollten die alten Kredite eine längere Laufzeit haben, lohnt sich die Umschuldung umso mehr. Nichtsdestotrotz werden Gebühren wie beispielsweise eine Vorfälligkeitsentschädigung notwendig. Ein großer Vorteil ist zudem, dass bei der Umschuldung nur ein Kredit getilgt werden muss. Dadurch erhält man einen besseren Überblick über die finanzielle Lage und die anfallenden Kosten.

9) Wie bereits erwähnt kann es sein, dass sich der Gläubiger nach einer bestimmten Zeit nach seinen Schulden umhören möchte. Im Prinzip ist es von Vorteil den Gläubiger selbst zu kontaktieren und ihm seine finanzielle Notlage zu erklären. Er sollte auch in Kenntnis gesetzt werden, dass es momentan ein Problem mit dem Begleichen der Schuld gibt und die Frist nicht eingehalten werden kann. Die Suche nach einem aktiven Gespräch kann dabei helfen eine geeignete Lösung zu finden. Dabei sollte dem Gläubiger unbedingt die Bereitschaft zur Zahlung deutlich gemacht werden. Ansonsten klingt es nach einer Ausrede. Sollten bereits Lösungswege geplant sein, empfiehlt es sich diese mitzuteilen.

Schuldenabbau: Schuldnerberatungsstelle aufsuchen

Nicht immer ist es einfach seine Finanzen im Überblick zu behalten. Sollte selbst das Haushaltsbuch nicht funktionieren, empfiehlt es sich Hilfe und Beratung bei einer Schuldner- und Insolvenzberatung zu suchen. Nicht selten kommen viele Menschen ihren monatlichen Verpflichtungen wie Miete, Kreditkarten, Sprit oder Lebensunterhalt nicht mehr nach. Ab dann ist es schwierig die Überschuldung aus eigener Kraft zu bewältigen. Dann sollte man Hilfe bei einem Schuldenberater suchen.

Die Höhe der Schulden spielt in diesem Fall keine Rolle. Außerdem sind die meisten Beratungen in der Regel kostenfrei. In jeder größeren Stadt gibt es unterschiedliche Beratungsstellen, die sich durch eine einfache Googlesuche schnell und einfach finden lassen.

Bildung von Reserven: unerwartete Engpässe überbrücken

Bei Schulden kann es manchmal schwer sein einen genauen Überblick über die finanzielle Situation zu behalten. Dennoch vergessen viele betroffene Personen aufgrund der Schulden Rücklagen zu bilden. Diese sollten auch trotz schlechter finanzieller Lage niemals vergessen werden. In der Regel empfiehlt sich das Kapital von 3 bis 4 Nettogehältern. Durch finanzielle Rücklagen lassen sich unter anderem unerwartete Engpässe überbrücken. Am besten werden die Reserven auf ein Tagesgeldkonto gepackt. Zwar lassen sich hier keine Rendite erwirtschaften, dennoch hilft es bei Bedarf Zinsen und einen Dispositionskredit zu sparen. Wer etwas Geld zur Verfügung hat, sollte dieses beiseitelegen. Nicht jeder hat den Abbau von Schulden in Griff und verbrennt dadurch seine Rücklagen.

Fazit zum Schulden abbauen

Fazit zum SchuldenabbauDer Abbau von Schulden ist keine Seltenheit bei uns in Deutschland. Sie zwingen einem zum Sparen und sein Konsumverhalten zurückzuschrauben. Meist entstehen Schulden aus dem unnötigen Kauf von Konsumgütern oder der Abschluss von Krediten mit teuren Zinsen. Sobald die Ausgaben die Einnahmen übersteigen, entsteht eine negative Differenz – nämlich Schulden. Um die finanzielle Lage wieder in den Griff zu bekommen, können unterschiedliche Lösungsansätze gewählt werden. Sehr empfehlenswert ist das Führen eines Haushaltsbuches, in dem sämtliche Einnahmen und Ausgaben dokumentiert werden. Außerdem sollte man sein Kaufverhalten zurückstellen und etwas auf Reserve sparen. Wer seine Kosten nicht aus den Augen verliert, kann Stück für Stück seinen Schuldenberg abbauen.