Baader

Regisseur Christopher Roth drehte im Jahre 2002 den Film „Baader“ über den Terroristen Andreas Baader. Es dauerte bei der linksextremen Legende fast 30 Jahre, bis das Kino die Geschichte aufgreift. Das jüngste Porträt von Baader zieht sich über die Jahre 1967 bis zur Verhaftung 1972 hin. Im Erscheinungsjahr kassierte Roth dafür den Alfred-Bauer-Preis und eine Nominierung für den Goldenen Bären 2002.

Baader
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Frank Giering, Laura Tonke, Vadim Glowna (Schauspieler)
  • Christopher Roth (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Eine Zeitlupe direkt am Anfang zeigt die versuchte Festnahme. Andreas Baader tritt aus der Garage den Polizisten entgegen. Hinter dem Rücken zieht er zwei Pistolen hervor. Ein kurzer Moment der Stille und laute Ballergeräusche sirren in der Luft, daraus folgt ein zu Boden sinkender Körper.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Baader“

Regisseur Christopher Roth war bei dem Film „Baader“ arbeitsreich im Einsatz. Er wirkte ebenfalls bei dem Drehbuch mit, sowie in der Produktion und im Schnitt. Das deutsche Porträt „Baader“ ist ab 12 Jahren freigegeben mit einem nicht der Wahrheit folgendem Ende. Unterstützung im Autorenbereich erhielt Roth von Moritz von Uslar. Die 110 Spielminuten wirken wie eine kleine Dokumentation, ohne sklavisch der Wirklichkeit zu folgen. Die Produktion unterstützten zudem noch Mark Gläser und Stephan Fruth.

In der Hauptrolle von Andreas Baader ist Frank Giering zu sehen. Weitere Darsteller: Laura Tonke als Gudrun Ensslin. Vadim Glowna in der Rolle des BKA-Chefs Kurt Krone. Birge Schade spielt Ulrike Meinhof. Bastian Trost verkörpert Jan-Carl Raspe. Jana Pallaske mimt Karin. Michael Sideris bringt Kurt Wagner auf die Leinwand. Sebastian Weberstein als Erwin. Hinnerk Schönemann zu sehen als Victor. Ellen Schlootz in der Rolle von Maria und Sarah Riedel als Inga. Sowie Bettina Hoppe, Andreas Hofer, Urs Fabian Winiger, Anna Böttcher, Angie Ojciec, Daniel Krauss, Michael Günther und Can Taylanlar wurden von Jutta Pohlmann und Bella Halben gefilmt.

Handlung vom Film „Baader“

Im Jahre 1967 startet die Geschichte des Films von Andreas Baader und der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF). Baader ist bekannt für das Autoknacken. In seiner Ganovenkarriere legt er zwei Brände zusammen mit seiner Liebe Gudrun Ensslin in Frankfurter Kaufhäusern. Den Grund sah die Gruppe im Brand in einem Brüsseler Kaufhaus, bei dem über dreihundert Menschen starben. Die Kommune feiert die Katastrophe mit Flugblättern. Dabei taucht die Frage auf: Wann brennen in Berlin oder in der Bundesrepublik denn die Kaufhäuser? Was ist der Grund für die Brände?

Eine Demonstration gegen die Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber dem Vietnamkrieg. Am Ende der Brandstiftung stehen ihm drei Jahre Zuchthaus bevor und eine Begleichung des entstandenen Schadens von knapp 675.000 DM. Glücklicherweise wurden keine Menschen verletzt. Die drei Jahre Haft sind nichts für Baader. Er stellt einen Revisionsantrag. Das Ergebnis eine vorläufige Entlassung aus dem Gefängnis. Auf freiem Fuß flieht Baader mit Gudrun nach Paris.

Baaders spektakuläre Flucht

Nach einiger Zeit traut Baader sich wieder nach Deutschland, was aber mit einem erneuten Gefängnisaufenthalt endet. Aus dem Staatsgefängnis wird er spektakulär befreit, durch Hilfe von außen. Die Unterstützung gewähren unter anderem Ulrike Meinhof und seine Geliebte Gudrun. Danach wandert Baader mit seiner Liebe, Ulrike Meinhof und anderen Mitstreitern nach Jordanien aus. Warum ist die Auswanderung wichtig? Es winkt eine Ausbildung zum Guerillero. Die RAF sagen dem Staat den Kampf an.

Der 14. Mai 1070 gilt als Geburtsstunde der linksextremistischen Terrororganisation. Nach der Rückkehr lebt Baader im Untergrund. Finanzieren tut er sich mit kleinen Überfällen und Autoknackereien. Im Film, jedoch nicht in der Wirklichkeit, gerät Baader ins Visier des BKA-Chefs Kurt Krone. Wie im Film deutlich wird, wurde Baader für fünf Sprengstoffanschlägen, mit Todesopfern, und unzähligen Bankraubüberfällen verantwortlich gemacht. Danach endet die Ähnlichkeit zur Wirklichkeit. Sein Leben nimmt ein filmreifes Ende.

Filmkritik von „Baader“

Christopher Roth hält sich nach eigenen Aussagen im Film „Baader“ bewusst nahe an die Wirklichkeit. Gegen eine erfundene Geschichte hätte kein Zuschauer was einzuwenden gehabt. Allerdings hätte es mehr Sinn ergeben, sich zu entscheiden, ob es eine Dokumentation oder eine erfundene Geschichte sein soll. Der Beginn liegt nahe an den geschichtlichen Geschehnissen, doch im Laufe der über hundert Minuten gleitet es immer mehr ins Fiktive ab. Es existieren wirklichkeitsgetreue Ausnahmen, die eingespielt werden, zum Beispiel eine Archivaufnahme von dem Vietnamkrieg oder dem Schahbesuch von Persien zum Tod von Rudi Dutschke. Dadurch wirkt alles etwas unmotiviert und peinlich.

Ganz gemäß Hollywood lässt Roth Baader den symbolischen Heldentod sterben. Gemäß der Geschichte ergab die Ikone sich der Staatsgewalt und nahm sich später das Leben. Was überzeugt ist der Charakter des Helden Andreas Baader und die Wirklichkeitsnähe. Der Darsteller Frank Giering spielt seine Rolle herausragend. Die Zuschauer können den Autofreak und coolen Gangster in ihm wiederfinden. Ähnliches gilt für die Kameraführung. Grobkörnige Nahaufnahmen von dem Gesicht im Halbschatten. Cool und lässig mit einer Kippe im Mundwinkel ist keine Seltenheit.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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