CineVision 2006 – das Kino der Zukunft

Cinevision2006

Im Grunde ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Kino mehr oder weniger vollständig digital abläuft. Natürlich wird es auch weiterhin das klassische Medium Film geben, wofür sich bestimmte Regisseure aktiv entscheiden. Dennoch ist es eine technologische Entwicklung, die im Kino immer mehr Raum einnimmt und natürlich auch ihre Vorteile hat. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, müssen Entwicklungen natürlich auch aktiv vorangetrieben werden. So lässt sich das Projekt CineVision 2006 umschreiben, denn hier geht es um Technologien und Systeme, die das digitale Kino von morgen prägen sollen. Cinevision2006 ist ein Konsortium, das sich aus sechs großen Forschungsinstituten und Unternehmen der Branche zusammensetzt.

Die digitale Technologie und das Kino der Zukunft

Das Kino war schon von Anfang an auch immer eine Technologie, denn ohne die Entwicklung der Fotografie und eben später des Films ist diese Kunst undenkbar. Im Laufe der letzten einhundert Jahre hat sich sehr viel technologisch verändert und weiterentwickelt. Keine zehn Jahre vergehen in der Filmbranche, in der es nicht irgendwelche Neuerungen oder Sprünge gibt. Die digitale Technologie ist ein sehr großer Sprung, da sich im Grunde das Medium verändert. Klassischerweise wurde auf Film gedreht, was natürlich auch noch im Namen steckt. Das heißt also, dass es Filmrollen gibt, auf denen schließlich der Film zu sehen ist.

Bei der digitalen Technik wird das Gefilmte direkt auf Speichermedien gespeichert, sodass es auch direkt am Computer zugänglich ist. Das ist eine ganz normale Entwicklung, die aber auch für das Kino immer wichtiger wird. Da gibt es natürlich auch unterschiedliche Meinungen zu. Manche sehen es als Vorteil, dass der Film jetzt ein klares sauberes Bild hat, andere mögen genau dieses Element beim klassischen Film, da er eben nicht klinisch sauber ist. Doch ein Blick in die Kinohistorie zeigt, dass es eben manche Entwicklungen gibt, die früher oder später im Kino großflächig ankommen. Dazu zählt auch das digitale Kino.

Wofür steht CineVision 2006?

CineVision 2006 ist im Grunde genommen ein Kind seiner Zeit, denn es handelt sich um einen Zusammenschluss verschiedener Parteien, die mehr oder weniger mit Film zu tun haben und mit diesem Projekt maßgeblich an den Zukunftstechnologien des Kinos beteiligt sein wollen. Sechs Unternehmen sind es, die zudem als Cinevision2006 auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit gefördert werden. Die Leitung hat das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen übernommen. Direkt zusammenarbeiten das Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik, Flying Eye, Kinoton, die Deutsche Telekom und Arri.

Gemeinsam hat man sich das Ziel gesetzt, an verschiedenen Technologien für das Kino zu arbeiten. Das umfasst die Kameratechniken, wie also Film überhaupt aufgenommen wird, ebenso aber auch Projektionstechnologien, mit denen der Film letztendlich im Kino zu sehen sein wird. Auch sind Fragen der Kompressionen zu klären, denn digital kommen sehr viele GByte Material pro Film zustande, die auch irgendwie ihren Weg in die Kinos finden müssen. In Zukunft soll das sogar über Satellitensignale möglich sein, allerdings werden spezielle Datenspeicher benötigt.

Präsentationen von Cinevision2006

Präsentationen auf der CineVision 2006Um die neuen Technologien vorzustellen und zu zeigen, in welche Richtung es gehen kann, hat Cinevision 2006 verschiedene Präsentationen gemacht. Unter anderem auch 2006 im Cinemaxx am Potsdamer Platz in Berlin. Dort wurde hochauflösender Film unter dem Motto “Digital Cinema and Beyond” gezeigt. Es gab viele Teilnehmer aus der Forschung, der Politik und der Wirtschaft. Mit einer 2K-Auflösung konnte das Publikum begeistert werden. Dazu wurden DCP 70 Digital Cinema Projektoren von Kinoton genutzt. Zudem gab es auch noch eine Vorschau auf “Das Parfüm”. Und in diesem Sommer durfte natürlich auch der Fußball nicht fehlen. Mit Edge-Blending-Verfahren und 5K-Auflösung in Panoramaprojektion wurde Fußball der Weltmeisterschaft gezeigt. Das Spielfeld war bei 5.000 x 2.000 Pixeln wirklich mehr als nur gut zu sehen.

Die Leinwand, auf der das Fußballspiel gezeigt wurde, übrigens Deutschland gegen Polen, war ganze 21 Meter breit und 9 Meter hoch. Die HD-Auflösung verfehlte ihre Wirkung nicht und zeigte eindrucksvoll, in welche Richtung Cinevision2006 das Kino denkt. Natürlich sind somit in Zukunft auch nicht nur Filme in toller Qualität möglich, sondern generell auch Live-Veranstaltungen, die eine ganz besondere Atmosphäre aufweisen. Das Projektorsystem von Kinoton ist zu diesem Zeitpunkt noch neu gewesen, konnte sich aber in diesem ersten Test vor großem Publikum auf jeden Fall bewähren.

Fazit zur CineVision 2006

Kino war schon von Anfang an reine Technologie, denn ohne die entsprechenden Geräte, um Film aufzunehmen oder auch abspielen zu können, ist Kino nicht denkbar. Von Anfang an war Kino aber auch ein Erlebnis, das die Leute zusammenbringt und dabei immer wieder von neuen Technologien profitierte. Ob das nun die Einführung des Tonfilms oder auch des Farbfilms war – die Entwicklung steht nie still. Das wissen auch die Unternehmen, die hinter dem Projekt Cinevision2006 stehen und in Zukunft maßgeblich für die digitale Technologie im Kino mitverantwortlich sein wollen. Sowohl bei den Techniken für Kameras und Projektionen als auch der Kompressionen will man federführend Einfluss nehmen und hat dafür auch Unterstützung von Seiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit.