Die Super Audio CD – Neuer Klang – Neue Lebensqualität

super audio cd

Früher lauschte man dem Radio, um mindestens einmal am Tag seinen Lieblingstitel zu hören. Zwischen den 50er und 80er war die Schallplatte das Musikmedium der Zeit. Die 70er, 80er und 90er bedienten sich aber auch der Kassette zum Wiedergeben von Audios und bis in die 2000er spielte man die CD rauf und runter.

Seit fast 20 Jahren wird Musik jedoch im mp3-Format konsumiert. Doch es fehlt ein Medium, dass heute in der jungen Generation vielleicht nicht mehr so bekannt ist. Die SACD, die Super Audio CD, sollte im Jahre 2003 den Verkauf von Musik über Tonträger ankurbeln. Wenn es günstig für ein Produkt läuft, kommt es nach der Enddeckung und Entwicklung zum Wachstum des Verkaufes, bis es zu unmodern wird. In diesem Fall muss eine Neuerung her. In der Angelegenheit mit der CD sollte die SACD den Verkauf retten, doch dem war nicht so.

Super Audio CD – Zeit für Kompromisse

Obwohl die SACD einen besseren Klang versprach und geschützter vor ungewollten Kopien sein sollte, blieb der große Erfolg aus. Der Hacken der neuen Erfindung war, dass man ein neues, teures Abspielgerät käuflich hätte erwerben müssen, um mit der SACD überhaupt arbeiten zu können. Die Musikliebhaber weigerten sich und forderten einen Kompromiss. Die Lösung sollte ein Hybrid-Tonträger werden, der zwar fast genauso gute Eigenschaften besitzen sollte, aber auch eine CD-Schicht, sodass man ihn auf herkömmlichen Playern abspielen könne.

2003 sollte das Produkt des Kompromisses auf den Markt kommen. 85% der Tonträger in den Läden waren somit sogenannte Hybriden. Doch dies sollte nicht das Ende der Entwicklung sein, vielmehr war es nur ein Zwischenschritt zur geplanten Durchsetzung der reinen SACD. Man wollte die Konsumenten an das neue Medium heranführen.

Über kurz oder lang war man schließlich gezwungen, sich die neuen Geräte zu kaufen, auch wenn die Zeit noch nicht drängte. Zudem war, wie erwartet, die Nachfrage an den Hybriden der Super Audio CD sehr groß und die Bereitschaft in Investition von hochwertigeren Geräten stieg. Man plante als Folge der Verkaufszahlen für 2004 mit 10 Millionen verkauften SDAC-Scheiben und konnte sich über Verkaufsschlager von Best-of Sammlungen von den Rolling Stones, Pink Floyd und The Police freuen. Aber auch neue Künstler auf dem Markt wie Ronan Keating oder den No Angels ließen ihre Musik auf den neuen Tonträger spielen.

SACD – ein technisches Meisterwerk

Doch was machte die SACD so besonders und was war neu an ihr? Im Grundlegenden sah das Medium wie eine normale CD aus und fühlte sich genauso an. Also generell schien sich nichts verändert zu haben. Doch es steckte viel mehr in der SACD drin als in einer herkömmlichen CD. Sie versprach einen besseren Klang, der auf der Tatsache beruht, dass die Titel nicht mehr maßlos konvertiert, gefiltert und digitalisiert werden mussten. Weiterhin bot sie der Musik einen viel größeren Frequenzbereich und Dynamikumfang als eine CD. Selbstverständlich kann solch eine technische Verbesserung sich nur positiv auf das Klangerlebnis auswirken.

Aber auch die Möglichkeiten der Wiedergabe stiegen dadurch. Man konnte selbstverständlich weiterhin die Musik in Stereoaufnahmen abspielen. Nun jedoch waren auch Surround-Aufnahmen mit inbegriffen, was möglich war durch die Masse an Information, die die Super Audio CD beherbergen kann. Es passen rund 70 bis 80 Minuten Titel auf die CD. Ab sofort konnte man sich also mit den Surround-Systemen von allen Seiten mit seiner Lieblingsmusik beschallen lassen mit Hilfe von sogenannten Mehrkanalgeräten. Der Klang war dadurch viel natürlicher und das Wohnzimmer konnte zum Konzertsaal umfunktioniert werden.

Super Audio CD bietet Faktor Sicherheit als Pluspunkt

Doch auch die Super Audio CD konnte den Kampf gegen das mp3-Format nicht gewinnen. Zwar gaben neue Medien stets ein neues Niveau von Mobilität und Freiheit, doch ist immer Luft nach oben. Das rein digitale Wiedergeben von Musik und Audioaufnahmen ist zum Standard geworden. Das wurde auch durch die technische Entwicklung von Smartphones begünstigt. Nun benötigt man kein Gerät mehr um Audios wiederzugeben, sondern das Gerät ist gleichermaßen das Medium.

Auch das Internet hat sich auf das Konsumverhalten eingestellt und bietet inzwischen viele verschiedene Plattformen und Apps, an denen man sich zum Konsum von Musik bedienen kann. Das kann kostenlos funktionieren oder gegen einen gewissen monatlichen Betrag zum Beispiel bezahlt werden. Jedoch muss man der SACD den Faktor der Sicherheit als Pluspunkt lassen, denn mp3-Formate lassen sich ganz einfach über das Internet illegal herunterladen und der Konsument kam nicht rechtens an das begehrte musikalische Produkt ohne finanzielle Gegenleistung. Rückbesinnung ist ebenfalls ein Trend unserer Zeit, denn die fast vergessenen Schallplatten haben wieder an Bedeutung gewonnen, durch die immer größer werdende Vintage-Szene. Wer weiß vielleicht wird auch die Super Audio CD eine dritte Chance bekommen und noch erfolgreicher verkauft werden, als je zuvor gedacht.