El Salvador akzeptiert Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel

El Salvador akzeptiert Bitcoin

Die Nachricht kam etwas überraschend, aber mittlerweile ist sie offiziell. Genauso offiziell, wie jetzt der Bitcoin Zahlungsmittel in El Salvador ist. Der in Mittelamerika liegende Staat hat zuletzt dafür gesorgt, dass die Kryptowährung ein Zahlungsmittel im Land wird. Damit kann also nicht nur eingekauft, sondern auch Steuern können damit beglichen werden. Um die Initiative in Gang zu bringen, gibt es von der Regierung sogar Startguthaben.

Nicht jeder ist damit zufrieden, aber gerade Leute, die am Markt mit Kryptowährungen handeln, sind davon teilweise begeistert. Zumindest verzeichnen Anbieter wie Immediate Profit & Co. seit der Bekanntmachung ein größeres Handelsaufkommen. Die Frage ist letztendlich auch, wem es tatsächlich nützt, dass der Bitcoin jetzt in El Salvador zum offiziellen Zahlungsmittel deklariert wurde. Mehr dazu in diesem Artikel.

Bitcoin jetzt offiziell in El Salvador

Das ist auf jeden Fall eine Neuigkeit, die womöglich sogar historisch lange in Erinnerung bleiben wird. Kryptowährungen sind zwar nicht mehr ganz neu, aber noch lange auch nicht gesellschaftlich vollkommen akzeptiert oder im Alltag der Menschen angekommen. Für viele ist es weiterhin nur etwas, was im Internet stattfindet, für andere zumindest eine Investition wert. Insofern war es überraschend, dass El Salvador jetzt vor kurzem verkündete, den Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen. El Salvador ist damit das erste Land, dass diesen Schritt mit einer Kryptowährung geht. Damit ist der Bitcoin jetzt zweites gesetzliches Zahlungsmittel im Land neben dem US-Dollar, der 2001 eingeführt wurde.

Es wurde entsprechend ein Bitcoin-Gesetz erstellt, dass auch schon in Kraft getreten ist. Dabei war der Start des Bitcoins als offizielle Währung in El Salvador keinesfalls frei von Fehlern, denn die genutzte Walletsoftware hatte unter einem hohen Ansturm zu leiden. Kritisiert wurde an der Stelle auch schon, dass es in Sachen Datenschutz noch Nachholbedarf gibt. Insgesamt wirkte sich der Start auch auf den Bitcoin, aber auch auf die anderen Kryptowährungen aus. Es gab einige Kursstürze. Vermutet wird, dass jetzt viele größere Investoren eingestiegen sind, um den besonderen Moment zu nutzen.

Präsident Nayib Bukele scheint mit der Entscheidung mehr als zufrieden zu sein und wähnt sein Land damit auf Zukunftskurs. Entsprechend wurde auch schon vom Staat kräftig in den Bitcoin Topf gegriffen, wozu man sich auch den Kurssturz zunutze gemacht hat. Zuvor hielt El Salvador schon 550 Bitcoins, kaufte aber nochmal 150 dazu. Der Wert von 700 Bitcoins entspricht aktuell etwas mehr als 25 Millionen Euro. Den Kauf zusätzlicher Bitcoins gab der Präsident übrigens per Twitter bekannt. Und dort machte er auch keinen Hehl daraus, dass er den letzten Deal für besonders gut erachtet.

Unruhen in der Bevölkerung

Unruhen in der BevölkerungSo freudig auch der Präsident des Landes über die Einführung des Bitcoins ist, so gibt es doch auch sehr viele kritische Stimmen. Vor allem die eigene Bevölkerung sieht diesen Schritt mehr als kritisch und es kam in der Folge zu Unruhen und Protesten im Land. Eine Umfrage ergab, dass rund 70 Prozent der Menschen den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ablehnen. Allerdings ergab die Umfrage auch, dass viele nicht genau wissen, was der Bitcoin ist oder worum es sich bei einer Kryptowährung genau handelt.

Es kam zu Unruhen auf den Straßen und es wurden sogar Bitcoin-Automaten angezündet. Diese Proteste sind durchaus verständlich, steht El Salvador doch wirtschaftlich generell nicht allzu gut da. Die Sorge der Bevölkerung liegt darin, dass beispielsweise Renten und ähnliche Posten in der Zukunft nur noch in Bitcoin ausgezahlt werden. Der US-Dollar, der 2001 eingeführt wurde, ist jetzt schon ein Problem, da viele Menschen im Ausland arbeiten und regelmäßig Geld nach Hause schicken. Ungefähr 70 Prozent der Bevölkerung hat auch keinen Zugang zu normalen Finanzdienstleistern. So besteht jetzt schon eine hohe Abhängigkeit, was die Finanztransaktionen angeht, die sich durch den Bitcoin noch erhöhen könnte.

Kreditwürdigkeit des Landes wird herabgestuft

Kreditwürdigkeit des Landes wird herabgestuftZwar gibt es viele Fans des Bitcoins, doch viele sind sich darin einig, dass der Bitcoin keinesfalls die stabilste Währung der Welt ist. Insofern halten viele den Bitcoin für ein spekulatives Objekt, das keinesfalls einem Land als offizielle Währung gut zu Gesicht steht. Nachdem bekannt gegeben wurde, dass Bitcoin fortan in El Salvador offizielles Zahlungsmittel wird, wurde die Kreditwürdigkeit des Landes gesenkt.

Von der Ratingagentur Standard and Poor gab es eine Abstufung, weil der Bitcoin das Risiko auf finanzielle Nachteile El Salvadors definitiv steigen lässt. Außerdem könnte es jetzt auch dazu kommen, dass El Salvador Probleme bekommen wird, Hilfe aus dem Internationalen Währungsfonds zu erhalten. Insofern kann man für El Salvador nur hoffen, dass sich der Bitcoin Kurs entsprechend positiv entwickelt.

Fazit zum gesetzlichen Zahlungsmittel Bitcoin in El Salvador

Was Kryptowährungen angeht, so sind sie in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit Kryptowährungen und viele Händler sehen auch ihre Chancen für Investitionen. Allerdings war bisher jede Kryptowährung noch weit davon entfernt, irgendwie in der Mitte der Gesellschaft oder im Alltag der Menschen angekommen zu sein. Daher war es so überraschend, dass sich El Salvador jetzt zu diesem Schritt entschieden hat. Das führte zu Unruhen in der Bevölkerung, aber auch zu sehr viel Bewegung auf dem Markt. Auch international ist die Kritik nicht klein. Dennoch ist es ein weiterer Schritt passend zum Bitcoin Trend, der bewirken könnte, dass Bitcoin und Co. noch akzeptierter sein werden.