Fußball in Zahlen: Bundesländer und ihre Vereine

Deutschland: eine Fußball Nation

Fußball ist Leidenschaft und Freude. Millionen Fans fiebern mit ihren Vereinen und Mannschaften, hoffen auf Siege und setzen auf den Aufstieg. Besonders in kleineren Ligen oder im Regionalsport wird stets für die Mannschaft gejubelt, mit der man aufgewachsen ist. Verbundenheit spielt eine große Rolle, die sich auch beim Blick auf die Bundesliga zeigt. Aber welche Mannschaft hat die meisten Fans und welches Bundesland stellt die meisten Vereine in den Top-Ligen? Ein Blick auf Fußball-Deutschland zeigt es.

Deutschland ist eine Fußballnation. Weltweit hängt das Image der fußballverrückten Fans an uns. Lediglich haben die Engländer eine ähnliche Leidenschaft zum runden Leder. Ob Regionalliga oder Bundesliga: Für Fußballfans ist es zweitrangig, in welcher Liga ihr Verein spielt. Für sie geht es in erster Linie darum, ihrer Mannschaft den Rücken zu stärken und somit ein Teil des Teams zu sein. Das Jubeln in der Fankurve gehört ebenfalls dazu wie das Fachsimpeln nach dem Spiel. Wer hat das Spielfeld gerockt? War die Rote Karte gerechtfertigt? Fragen, die an Spieltagen die Fußballwelt bewegen.

Wie stark der Glaube an das Favoritenteam ist, kann anhand von Online Wetten am besten eingeschätzt werden. Je nach Quotenstand lässt sich erkennen, ob die Zuschauer und Fans an einen Sieg glauben oder nicht. Oftmals finden sich an der Spitze die üblichen Verdächtigen wieder, die das Spielgeschehen beherrschen. FC Bayern München, Borussia Dortmund oder RB Leipzig zählen zu den Vereinen, die sich über dauerhaften Support auf den Wettplattformen freuen können. Regionale Unterstützung, die wirkliche Heimatverbundenheit repräsentiert, bekommen allerdings andere Vereine.

VfB Stuttgart an der Spitze

Flagger mit Wappen des Fußballverein VfB StuttgartDass der FC Bayern München über die Grenzen des eigenen Bundeslandes beliebt ist, ist unbestritten. In allen Regionen Deutschlands lassen sich Fans von Manuel Neuer oder Robert Lewandowski finden. Das viel beschworene Motto „Mia san mia“ strotzt nur so vor bayerischer Identität, die Herkunft und Heimatgefühl unterstreicht. Allerdings kommen nur 37 % aller Bayern-Fans auch wirklich aus Bayern. Wie eine Umfrage von YouGov herausgefunden hat, verteilt sich der Großteil der FC Bayern-Anhänger über Deutschland. Verwunderlich ist diese Erkenntnis schon, da sich der Verein als traditionelles und unumstößliches Element in der Kultur des Bundeslandes sieht.

Dass es anders gehen kann, beweist der VfB Stuttgart. Über mangelnden, lokalen Support kann sich der Verein aus Baden-Württemberg nicht beklagen. 81 % Prozent der Stuttgart-Fans stammen auch aus dem dazugehörigen Bundesland und feuern ihren Verein regelmäßig an. Dicht dahinter folgt der 1. FC Köln mit 75 %, Eintracht Frankfurt mit 70 % sowie FC Schalke 04 mit 60 % Anhängern aus dem eigenen Bundesland. Bei diesen Vereinen ist trotz Zugehörigkeit zum Profifußball der Lokalspirit noch nicht verloren gegangen.

Nordrhein-Westfalen punktet

Flagge von Nordrhein-WestfalenBetrachtet man, welches Bundesland die meisten Vereine stellt, die sich in der 1. und 2. Bundesliga sowie in der 3. Liga aufhalten, taucht Hessen an der Spitze auf. Mit 13 Vereinen macht das Bundesland deutlich, wo der erfolgreichste Fußball gespielt wird. Die ewigen Besten aus Bayern stellen dagegen nur elf Teams, die in den drei Top-Ligen spielen. Im weiteren Ranking folgen Baden-Württemberg mit sieben Vereinen und Niedersachsen, die fünf Teams im Spiel haben. Nur vier Mannschaften bringt Sachsen zusammen und Hessen sogar nur drei Fußballvereine. Schleswig-Holstein, Berlin, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt bringen nur je zwei Teams und können sich nur knapp vor Bremen, Saarland und Mecklenburg-Vorpommern behaupten. Die drei Bundesländer haben nur jeweils eine Mannschaft in den oberen Ligen zu bieten. Finster sieht es dagegen für Brandenburg und Thüringen aus: Die beiden ostdeutschen Bundesländer können gar keinen Verein bieten, der in den professionellen Ligen spielt.

Unrühmliche Rangliste

Neben den Erfolgen und Unterstützungen kann der Fußball auch aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet werden. Ausschreitungen und Gewaltdelikte zählen bei den Spielen leider immer wieder dazu und werfen ein unschönes Licht auf den beliebten Sport. Hooligans gehören zum festen Bild und sorgen vielerorts für eine negative Berichterstattung über den Mannschaftssport. Dass sich die Vereine selbst von dieser Art der Fan-Liebe distanzieren, ist selbstverständlich – aber dennoch zählen Hooligans zu ihren Fans.

Der FC Hansa Rostock hat laut einer Umfrage der BILD von 2015 die gewalttätigsten Fans. Danach folgen Dynamo Dresden, Borussia Dortmund und FC Schalke 04. Von den ehemals gefürchteten Fans des St. Pauli muss man dagegen weniger Angst haben: Sie befinden sich im Ranking auf Platz 16. Der 1. FC Nürnberg bildet dagegen das Schlusslicht der Tabelle, was in diesem Fall der beste Platz sein dürfte. Wer jedoch genügend Abstand hält und sich aus anbahnenden Streitereien heraushält, kann aber in jedem Stadion ein friedliches Fußballspiel genießen.

Platz für alle

Ob aber nun Fans aus der Region oder aus anderen Bundesländern: In den deutschen Stadien finden alle ihren Platz! Der Signal Iduna Park in Dortmund steht dabei an erster Stelle und bietet theoretisch über 81.000 Plätze an. Die Allianz Arena in Bayern folgt mit 75.000 Sitzplätzen und das Olympiastadion in Berlin lässt 74.000 Gäste zu. Dass die Liebe zum Fußball verbindet, wird beim Anblick eines ausverkauften Stadions deutlich – und darum geht es am Ende beim Spiel auf dem Platz.