Was ist ein Hauswasserwerk?

Eigenes Hauswasserwerk

Für Hausbesitzer und solche, die es werden wollen, werden heutzutage ökologische und ökonomische Aspekte immer wichtiger. Mit einem eigenen Hauswasserwerk können Sie nicht nur die Wasserversorgung selbst in die Hand nehmen, sondern bei steigenden Preisen auch eine Menge Geld sparen. Wir Deutschen verbrauchen pro Kopf 46.500 Liter Wasser im Jahr. Doch nur um die 2.000 Liter davon werden jährlich getrunken oder zum Kochen verwendet. Wasser, das nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, wie beispielsweise die Toilettenspülung, die einen großen Teil des Verbrauchs ausmacht oder Zuleitungen für Geräte, wie die Waschmaschine oder die Bewässerung von Rasenflächen, müssen nicht notwendigerweise mit teurem Trinkwasser aus öffentlicher Versorgung gespeist werden. Sie können dazu gefiltertes Grund- oder Regenwasser nutzen und so nicht nur Geld sparen, sondern auch die Umwelt entlasten.

Das Anschließen des Hauswasserwerks ist nicht schwer und mit etwas handwerklichem Geschickt selbst zu erledigen. Wir erklären in diesem Artikel alles was Sie wissen müssen, um Ihren Haushalt selbst mit Wasser zu versorgen.

Wie ein Hauswasserwerk funktioniert

Das Prinzip ist ganz einfach. Sie brauchen den Zugang zu einer kostenlosen Wasserquelle, indem Sie Regenwasser vom Dach sammeln oder das Grundwasser anzapfen. Dies ist grundsätzlich erlaubt, jedoch sollten Sie zur Sicherheit die Formalitäten im Voraus mit Ihrer zuständigen Gemeinde abklären. Das gewonnene Wasser wird mit einer Pumpe befördert. Der Ursprung dieser Systeme liegt darin, dass nicht alle Höfe und Häuser zu früheren Zeiten durch die Trinkwasserversorgung bedient wurden und sich selbst versorgen mussten.

Der Unterschied zwischen herkömmlichen Pumpen und Hauswasserwerken ist die Funktionsweise. Die Wasserwerke müssen nicht bei jedem Gebrauch umständlich an und aus geschaltet werden, sondern werden über den Wasserdruck geregelt. Drehen Sie den Wasserhahn auf, fällt der Druck und das Gerät schaltet sich selbst an. Es schaltet sich aus, wenn der Druck steigt, weil der Hahn ausgeschaltet wurde.

Die Voraussetzungen

Das wichtigste ist natürlich die Wasserquelle. Grundwasser erreichen Sie über einen Brunnen, den Sie ebenfalls selbst bohren können, wie diese Anleitung zeigt. Alternativ kann die Wasserquelle auch selbstgesammeltes Regenwasser sein. Dieses sammeln Sie kostenlos vom Dach in einer Zisterne oder in einem Wassertank und nutzen es dann sinnvoll weiter. Es ist ratsam, einen zusätzlichen Vorfilter in Ihr neues System einzubauen. Auch wenn die Hauswasserwerke über integrierte Filter verfügen, sind diese nicht für starke Verschmutzungen ausgelegt und durch den Vorfilter wird das Wasserwerk geschützt. Zudem kann man den Vorfilter leichter und öfter reinigen und austauschen und sorgt so für ein langes Leben des eigentlichen Wasserwerks. Sie brauchen außerdem einen Saugschlauch, der in den Brunnen, die Zisterne oder Regentonne gehängt wird.

rohreDas Hauswasserwerk selbst braucht einen Stromanschluss und sollte nicht zu weit von der Wasserquelle entfernt ausgestellt werden. Platzieren Sie es dennoch außerhalb Ihrer Hörweite, denn die Geräte sind nicht darauf ausgelegt, besonders leise zu sein. Sie brauchen etwas Platz im Keller oder Hauswirtschaftsraum und sollten das Wasserwerk am Boden anschrauben. Alternativ eignet sich auch die Garage oder ein Schuppen als Standort, wenn Sie das Wasser nur zu Gartenbewässerung verwenden wollen. Doch achten Sie darauf, dass das Wasserwerk trocken und wettergeschützt steht und im Winter vor Frost sicher ist.

Gerätewahl und Kosten

Es gibt Hauswasserwerke mit Kreiselpumpen und Modelle mit Tauchpumpen. Die Wasserquelle ist ein entscheidender Faktor bei der Gerätewahl. Für einen Teich oder eine Zisterne reicht ein Gerät mit ca. 5 m Ansaughöhe. Bei einem Brunnen muss die Ansaughöhe bei ca. 8 m liegen. Überlegen Sie sich am besten noch vor dem Kauf genau, wofür Sie das Wasserwerk nutzen möchten. Einige Geräte wie die Waschmaschine brauchen einen konstanten, hohen Wasserdruck und nicht jedes Hauswasserwerk kann mit der gleichen Leistung punkten. Hier empfiehlt ich ein Model mit Druckbehälter, der als Puffer dient.

Auch bei Hauswasserwerken gilt, dass Qualität sich auszahlt, da die hochwertigen Geräte weniger wartungsintensiv sind. Ein weiter Faktor, der Geld spart, ist, dass das selbstgezapfte Wasser weniger Kalk enthält als das Stadtwasser. Und kalkarmes Wasser lieben bekanntlich nicht nur unsere Zimmerpflanzen. Auch elektronische Geräte, Leitungen und Wasserhähne werden so geschont und halten länger.

Hauswasserwerkrohre

Für ca. 150 Euro bekommen Sie ein Basis-Modell. Premium-Modelle liegen bei bis zu 500 Euro. Es lohnt sich, die Preise und Funktionen vor dem Kauf gründlich zu vergleichen. Wählen Sie am besten ein Wasserwerk mit Edelstahlbehälter statt einem aus Plastik, da diese leider im Vergleich nicht so langlebig sind. Außerdem ist es wichtig, dass das Gerät lange gewartet werden kann und es in absehbarer Zukunft noch Ersatzteile vom Hersteller geben wird.

Denken Sie auch daran, dass Sie weiteres Zubehör brauchen. Eventuell macht je nach gewünschter Nutzung die Kombination mit einem Wasserenthärter Sinn. Sie benötigen auch Material zur Dichtung der Leitungen, einen Saugschlauch, Erweiterungen und Anschlüsse für bestehende Wasserleitungen und den bereits erwähnten Vorfilter, den es ab ca. 30 Euro gibt. Auch Gartenzubehör, wie ein langer Schlauch und eine Sprinkleranlage, kommt dazu. Der Preis sollte nicht die größte Rolle spielen. Wählen Sie besser ein Model, das auf die Bedürfnisse Ihrer Familie zugeschnitten ist.

Fazit zum Hauswasserwerk

Die eigene Versorgung mit Wasser ist nicht nur ein schöner Traum, sondern eine leicht durchführbare, kluge und kostengünstige Alternative mit vielen Einsatzmöglichkeiten. Zudem sind die kleinen Wasserwerke leicht einzubauen und auch bei bestehenden Häusern gut zu integrieren. Mit ein wenig handwerklichem Können ist die Installation schnell bewerkstelligt. Auch die Kosten sind überschaubar und Sie sparen sich das ständige Ein- und Ausschalten, das bei gewöhnlichen Pumpen sehr schnell lästig wird. Ob zum Geldsparen im eigenen Haus, bei der Wäsche beispielsweise, im Schrebergarten ohne Wasseranschluss oder als umweltschonende Gartenbewässerung, ein Hauswasserwerk ist immer eine smarte Idee.