Meine Zeit mit Cézanne

Die Filmbiografie „Meine Zeit mit Cézanne“ berichtet über die wahre Freundschaft zweier Menschen, des Malers Paul Cézanne und des Journalisten und Schriftsteller Émile Zola. Die beiden kennen sich schon aus frühsten Kindheitstagen.

Meine Zeit mit Cézanne [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Guillaume Canet, Guillaume Gallienne, Alice Pol (Schauspieler)
  • Danièle Thompson (Regisseur) - Danièle Thompson (Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

„Meine Zeit mit Cézanne“ kam am 6. Oktober 2016 in die deutschen Kinos. Bereits im September wurde der Film in Aix-en-Provence gezeigt. Im selben Monat konnte das deutsche Fachpublikum der Filmkunstmesse in Leipzig die Biografie genießen. Erst im April des Folgejahres gelangte „Meine Zeit mit Cézanne“ in die amerikanischen Kinos. Der französische Originaltitel lautet „Originaltitel Cézanne et moi“ und die Filmbiografie stammt von Danièle Thompson.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Meine Zeit mit Cézanne“

Regie und Drehbuch zum Film „Meine Zeit mit Cézanne“ stammen aus einer Hand, von Danièle Thompson. Für 117 Minuten Biografie erhielt Thompson einen Oscar und fünf Nominierungen. Als Kameramann fungierte Jean-Marie Dreujou. Dabei filmte Jean-Marie an Originalschauplätzen wie im Forêt de Tronçais, in Moulins, im Wald ganz in der Nähe des Pays de Tronçais, in Aix-en-Provence und im Bressolles im Département Allier / Region Auvergne-Rhône-Alpes. Ausschlaggebend war, dass die Hauptperson dort aufwuchs, denn Cézanne wurde in Aix-en-Provence geboren und Zola zog später dort hin. Die Unterstützung im Schnitt kam von Sylvie Landra. Während der gesamten Arbeiten leitete Albert Koski die Produktion.

Rollenverteilung: Guillaume Canet verkörpert Émile Zola und Guillaume Gallienne den Paul Cézanne. Da einige Szene aus der Kindheit rühren, brauchten die Hauptcharaktere noch jüngere Personen. Das sind Hugo Fernandes und Lucien Belvès. Alice Pol spielt die Ehefrau Éléonore-Alexandrine Zola und Déborah François die andere Ehefrau Marie-Hortense Fiquet. Letztere war damals auch die Muse von Cézannes. Des Weiteren sind Pierre Yvon, Sabine Azéma, Gérard Meylan, Laurent Stocker, Isabelle Candelier, Freya Mavor, Félicien Juttner, Flore Babled, Romain Cottard, Alexandre Kouchner, Romain Lancry, Nicolas Gob, Pablo Cisneros und Christian Hecq in der Biografie ohne Altersbeschränkung zu sehen.

Die Musik stammt von Éric Neveux. Der Soundtrack beinhaltet elf Lieder und die Veröffentlichung erfolgte am 12. September 2016 von Quartet Records.

Handlung vom Film „Meine Zeit mit Cézanne“

Paul Cézanne und Émile Zola lernten sich als Kinder kennen und gehören heute zu den bekanntesten Franzosen. Der Film ist eine Erzählung der wahren Freundschaft, als Kinder bis hin ins Erwachsenenalter.

Zola wurde in Paris geboren und als der Vater eine Arbeit als Bauingenieur in Aix-en-Provence erhielt, zog die Familie dort hin. Da war Zola gerade drei Jahre alt. 1852, mit dreizehn, lernte er auf dem College Paul kennen. Diese wurde vor Ort geboren und an die grafischen Künste herangeführt, ganz besonders die Malerei. Die beiden wurden unzertrennliche Freunde. Außerhalb der Schulzeit gingen sie schwimmen, fischen, verfassten eigene Gedichte, diskutierten über Kunst und lasen Homer und Vergil. Nach dem Abschluss 1858 widmete sich Paul vollständig der Malerei.

Drei Jahre später zog er nach Paris und traf Achille Emperaire. Die beiden kannten sich von früher und beide wollten Maler werden, durch diese Verbindung wurden sie enge Freunde. 1869 traf Paul auf seine spätere Ehefrau, Marie-Hortense Fiquet. Unterstützung in der Malerei bekam Cézanne durch den Farbhändler Père Tanguy, der ihn in Paris unter die Arme griff. Er lieferte Farbe, dafür bekam er die Gemälde. Die erste Einzelausstellung gelang Paul durch seinen Galeristen Ambroise Vollard im November 1895.

Der Weg von Émile Zola

Zola: Er empfand die Schriftstellerei als seine Berufung. Kurz vor Paul zog Zola mit seiner Mutter zurück nach Paris. Nun leben wieder beide zusammen in Paris und sind jung und furchtlos. Er versuchte krampfhaft mit schlecht bezahlten Kunstkritiken in Zeitungen sein Lebensunterhalt zu bestreiten. 1870 heiratete er seine Freundin Éléonore-Alexandrine Meley, die Näherin war. Als Schriftsteller kam er in engen Kontakt zu Guy de Maupassant und Paul Alexis. Fünfzehn Jahre später brachte er seinen ersten Roman heraus, ein Hauptwerk des europäischen Naturalismus. Seine literarischen Grundsäulen waren gelegt. Kurze Zeit später erscheint sein Roman L’Œuvre. Er handelt von einem Maler, dessen Scheitern ihn in den Tod trieb. Die allgemeine Meinung ist, dass diese Veröffentlichung die Freundschaft von Zola und Cézanne beendet hat.

Auf der Suche nach Anerkennung sind beide wie besessen. Paul schafft es zum guten Maler und Émile wird ein großartiger Schriftsteller. Manchmal werden ein paar Liebesaffären geteilt. Die Arbeit und die unterschiedlichen Disziplinen trennen die Freunde allerdings. Sie driften immer mehr auseinander. Zum einen auch dadurch, dass der eine Geld, Ehefrau und Ruhm hat und der andere bald alles verliert. Der Briefverkehr im Buch lässt allerdings immer noch eine nette freundschaftliche Sprache erkennen. 1898 brachte Zola einen Artikel heraus, in dem er den Richter und hochrangiges Militär des Antisemitismus beschuldigt. Diese Vorwürfe machten ihn zum Nestbeschmutzer und im selben Jahr erhielt er eine Verurteilung. Allerdings konnte er früh genug nach London fliehen.

Filmkritik von „Meine Zeit mit Cézanne“

Mit heutigem Wissen würde die Menschheit den Maler Paul Cézanne als manisch-depressiv einstufen. Manchmal zerschlug er alles und im nächsten Moment beruhigte er sich. Bis zu seinem Tod galt er als verkrachter Künstler, der immer wieder aneckte. Egal wie, aber Émile Zola stand fast das ganze Leben zu Paul. In Deutschland sind die beiden Künstler nahezu unbekannt. Dieses Doppelporträt im Film „Meine Zeit mit Cézanne“ zeigt, dass die Freundschaft von Irrtümer und Spannungen überschattet war.

Die Erzählung ist geprägt von extremen Zeitsprüngen. Die Kindheit wird nur kurz angerissen und einige große Einschnitte im Leben ebenfalls. Wichtige Dinge könnte der Zuschauer schnell verpassen. Das Resultat ist, dass lose Ansätze nur einen leichten Erzählfluss entwickeln. Aufgrund der tollen Schauspieler ist der Punkt jedoch zu verkraften. Zumal auch die künstlerischen Konflikte und gesellschaftliche Entwicklung in Paris aufgezeigt wird. Für das Allgemeinwissen sehr lohnenswert.

Erst ganz zum Schluss wird deutlich, was die Zuschauer bereits wissen. Das kurz eingeblendete Gemälde „Montagne Sainte-Victoire“ zeigt deutlich, dass Paul die Farben entfesselt und Landschaften vibrieren ließ. Dieses Konzept bietet einen Kontrast zu der Literatur von Zola, sehr geradlinig und ohne visuelle Experimente. Eine sehenswerte Biografie, vor allem durch die warmen Bilder und die tolle Ausstattung. Selbst, wenn Sie nichts von Kunst verstehen, finden Sie einiges um die Augen zu beschäftigen.

Letzte Aktualisierung am 26.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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