Schneeland

Das deutsche Filmdrama „Schneeland“ stammt aus dem Jahre 2004 und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Elisabeth Rynell. Der Kameramann wurde im folgenden Jahr für seine ausgezeichnete Arbeit geehrt. Er erhielt den Deutschen Filmpreis und ein Jahr später sogar den Bayrischen Filmpreis. Selbst die FBW (Deutsche Film- und Medienbewertung) in Wiesbaden verlieh das Prädikat „besonders wertvoll“.

Schneeland
  • FSK 12
  • Thomas Kretschmann, Julia Jentsch, Maria Schrader (Schauspieler)
  • Hans W. Geissendörfer (Regisseur) - Hans W. Geissendörfer (Autor) - Hans W. Geissendörfer (Produzent) - Elisabeth Rynell (Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Der Mann der Schriftstellerin Elisabeth stirbt bei einem tragischen Unfall. Sie bleibt alleine mit drei Kindern zurück. Aufgewühlt und unglücklich möchte sie nicht mehr leben und lieber ihrem Mann ins Grab folgen. Mit dieser Einstellung reist sie in das Schneeland. In den unendlichen Weiten Lapplands lernte Elisabeth vor vielen Jahren ihren Mann kennen. Dort möchte sie auch sterben.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Schneeland“

Der Regisseur Hans W. Geißendörfer erschuf mit dem Film „Schneeland“ eine dramatische Romanverfilmung, die sich um Liebe und Tod dreht. Der Tod gilt als Triebkraft des Lebens. Über eine Länge von 145 Minuten wird diese Liebesgeschichte für den Zuschauer auf die Leinwand gebracht. Der deutsche Kinostart war am 20. Januar 2005. Die Altersfreigabe liegt bei 12 Jahren. Der Regisseur leistet viel Eigenleistung, denn er schrieb selbst das Drehbuch und war für die Produktion verantwortlich. Diese Arbeit fand in Deutschland statt. Die winterlich-archaische Landschaft wird von dem Kameramann Hans-Günther Bücking toll eingefangen und von Peter Przygodda und Oliver Grothoff im Schnitt bearbeitet.

Besetzung: Julia Jentsch inszeniert auf der Leinwand Ina. Ulrich Mühe bringt dem Zuschauer Knövel näher. Maria Schrader zeigt Elisabeth, die Witwe. Thomas Kretschmann mimt Aron. Oliver Stokowski schlüpft in die Rolle von Salomon. Ina Weisse spielt Helga und Joachim Król spielt den Rubert. Die bewegenden Momente werden musikalisch von Irmin Schmidt untermalt.

Handlung vom Film „Schneeland“

Elisabeth ist psychisch krank und leidet stark unter Depressionen. Bei einem Autounfall verliert sie ihren Ehemann Ingmar und bleibt mit drei Kindern allein zurück. Diese Situation stößt die Schriftstellerin in eine unsagbare Verzweiflung. Sie möchte Ingmar in den Tod folgen. Dafür lässt sie ihre Kinder zurück und reist nach Lappland. Es erwartet sie eine weite Einsamkeit und eine reine Schneelandschaft. Vor vielen Jahren lernte sie dort ihren Mann kennen. Auf den Wegen in die Vergangenheit begleitet sie der Zuschauer. In einer Szene taucht ein Baum auf, der die eingeritzten Initialen von den beiden aufweist, E und I.

Auf dem Weg immer tiefer in die Einöde dieser Schneelandschaft flöhst sie sich immer wieder Mut ein. Nicht aufgeben ist das Ziel. Nach einer unbestimmten Zeitspanne, für die Zuschauer, erreicht Elisabeth einen Einsiedlerhof. Dort stößt sie auf eine Leiche einer älteren Frau. Sie ist fast vollständig im Schnee begraben. Im Haus fallen ihr Tagebuchaufzeichnungen in die Hände, datiert sind diese auf das Jahr 1937. Beim Lesen stellt Elisabeth fest, dass die Tote Ina ist.

Die Figur tauchte bereits auf: Eine junge Frau, die ihre Mutter bis in den Tod pflegte. Dann bleibt Ina mit dem jähzornigen Vater Knövel alleine zurück. Elisabeth verhält sich so, als wäre Ina noch am Leben. Sie fragt sie, ob sie ihr Haus betreten darf, und lebt dort für einige Zeit. Durch das Erforschen der Hinterlassenschaften wird die Lebensgeschichte als Rückblende von Ina erzählt. Die Dame hat ein bewegtes Leben hinter sich. Selbst als die Mutter noch lebte, verprügelte der Vater sie regelmäßig. Nach dem Tod der Mutter wurde Ina vom ihm auch noch vergewaltigt. Knövel rechtfertigt seine Handlungsweise damit, das Ina nun die Stellung der Tochter und Ehefrau einnimmt.

Hochzeitspläne

Nach und nach wird die Tochter älter und beginnt sich gegen den gewalttätigen Vater aufzulehnen. Eines Tages, bei einem Streit, fällt er die Treppe herunter und schlägt mit dem Hinterkopf hart auf. Durch dieses Ereignis wird er bettlägerig und Ina pflegt ihn. Was allerdings nicht bedeutet, dass er sie nicht mehr terrorisieren kann. Zur gleichen Zeit begegnet Ina dem Pferdehirten Aron. Während der Sommermonate kampiert der Hirte in der Nähe des Hofes. Wie das Leben so spielt, verlieben die beiden sich und wollen heiraten. Das wäre eine Lösung den Fängen des schrecklichen Vaters zu entkommen.

Aron ist Feuer und Flamme für seine Ina und startet mit den Vorbereitungen für die Hochzeit. Auf dem Weg, Besorgungen zu tätigen, bricht er in einen nicht ausreichend zugefrorenen See ein und stirbt. Als Überbleibsel trägt Ina ein Kind im Bauch. Trotz dieses unsagbaren Verlustes führt sie tapfer ihr Leben weiter und darf sogar die Freuden einer Großmutter miterleben.

Elisabeth ist sehr berührt von dieser Lebensgeschichte und das motiviert sie zu ihren Kindern zurückzukehren. Die Botschaft hinter dem Film ist: Die Liebe ist so stark wie der Tod.

Filmkritik von „Schneeland“

Der Erfinder der Serie „Lindenstraße“, Hans W. Geißendörfer, feiert mit dem Film „Schneelandschaft“ die Entstehung seines zehnten Kinofilms. Die Leidens- und Liebesgeschichte der toten Frau Ina wird um das Konstrukt der Person Elisabeth erzählt. Elisabeth fühlt sich durch das Tagebuch als Seelenverwandten der toten Frau. Die Schauspielerin, in der Rolle von der Schriftstellerin, fällt leider eine sehr kitschige Rolle zu. Am Ende tauchen ihre verweinten Augen in der Kamera auf: „Ich werde Deine Geschichte erzählen“. Geißendörfer hat sich einen schweren Stoff ausgesucht. Ein düsteres Drama. Die Eiseskälte ist in jeder Sekunde spürbar. Allerdings schafft er den Zuschauer zu berühren und zu bewegen.

Ulrich Mühe spielt den bösen Vater. Es tauche einige Nacktszenen auf und es wird ihm einiges abverlangt. Aber sein Spiel ist packend und intensiv. Seinem Talent sei Dank, dass das Publikum die Person richtig hassen kann. Leider möchte sich die Gegenwartsgeschichte nicht mit der Vergangenheit verbinden. Dem langen Film hätte eine Reduzierung gutgetan. Trotz der tollen und tadellosen Leistungen der Darsteller bleibt ein kleiner Minuspunkt vorhanden. Die deutschen Schauspieler schaffen es nicht, sich in die Einöden der schwedischen Landschaft anzupassen. Sie wirken entwurzelt. Die Intensität des Films „Schneelandschaft“ ist dennoch beeindruckend.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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