Umschuldung – Was ist das? Wie funktionierts? Worauf achten?

Umschuldung Tabelle für Kostenberechnung

Zum 1. Oktober 2019 lag die Quote von überschuldeten Personen in Deutschland bei 10 Prozent. Dies bedeutet, dass etwa 6,9 Millionen Menschen über 18 Jahre ihren Zahlungsverpflichtungen nicht oder nicht pünktlich nachkommen können. Dieser Personenkreis muss monatlich einen oder mehrere Kredite bedienen. Damit es nicht zu Zahlungsschwierigkeiten kommt, rentiert sich für diese Kreditnehmer eine Umschuldung bei einer Bank. Ein Grund für eine Umschuldung kann aber auch viel einfacher sein. Wenn ein Kreditnehmer einen günstigeren Kredit ausfindig macht, rentiert es sich oft, die Finanzierung umzuschulden. In beiden Fällen ist es wichtig, sich genau über eine Umschuldung zu informieren.

Wie funktioniert eine Umschuldung?

Eine Umschuldung muss für den Kreditnehmer rentabel sein

Eine Umschuldung kann aus verschiedenen Gründen vorgenommen werden. Kreditnehmer, die einen alten Kredit mit hohen Zinsen abzahlen, können diesen umschulden. Eine Umschuldung rentiert sich aber nur, wenn die neue Bank auch bessere Kreditkonditionen anbietet. Zu diesen besseren Konditionen zählen zum Beispiel:

  • niedrigere Zinsen
  • die Möglichkeit auf Sondertilgungen
  • eventuelle Ratenpausen während der Kreditlaufzeit
  • eine kostenlose Gesamttilgung

Bei einer Umschuldung ist es auch möglich, mehrere Kredite zu einem Kredit zusammenzufassen. Bei mehreren Krediten oder Ratenzahlungen an Versandhäuser und Händler ist es wichtig, den genauen Kreditbedarf zu ermitteln. Auch die möglichen Vorfälligkeitsentschädigungen müssen in den Kreditbedarf eingerechnet werden. Dadurch wird eine mögliche Nachfinanzierung ausgeschlossen.

Selbstverständlich muss eine Umschuldung auch sinnvoll sein und sich für den Kreditnehmer rentieren. Das Ablösen von alten finanziellen Verpflichtungen rentiert sich zum Beispiel, wenn die Zinssätze niedriger sind als zu der Zeit, wo der ursprüngliche Kredit aufgenommen wurde. Eine Umschuldung ist auch dann rentabel, wenn sich die Kreditvoraussetzungen des Kreditnehmers positiv geändert haben. Mit einer besseren Bonität und einer positiven Schufa-Auskunft sind Kredite immer günstiger. Sinnvoll ist auch das Ablösen eines überzogenen Dispositionskredits. Viele Banken verlangen für das Überziehen des Girokontos in der Regel Zinssätze, die zweistellig sind. Ein Ratenkredit ist bei einer Online- oder Filialbank zu einem viel niedrigeren Zinssatz erhältlich.

Für eine Umschuldung muss die passende Bank gefunden werden

Bank für eine UmschuldungNicht jede Bank ist für das Umschulden von Krediten geeignet. Diese Finanzierungen werden von einigen Instituten auch nicht angeboten. Es ist daher wichtig, die richtige Bank für die Umschuldung zu finden. Dies funktioniert im Internet mit einem Kreditvergleich auf einem Vergleichsportal. Wer bei einer Filialbank umschulden möchte, sollte zuerst mit seiner Hausbank sprechen. Wer umschulden möchte, ist bei der Suche nach einer Bank aber selbstverständlich nicht an seine Hausbank gebunden. Der Vergleich der Banken ist besonders wichtig, da nur so die besten Kreditkonditionen herausgefunden werden können. Bei einer Direktbank wird der Antrag in der Regel komplett online gestellt. Bis zur Auszahlung vergehen oft nur wenige Tage. Wer sich für eine Filialbank entscheidet, muss in der Filiale einen Beratungstermin beantragen.

Bei einem Onlinekredit aber auch bei einer Umschuldung mit einer Filialbank müssen verschiedene Dinge beachtet werden. Neben den niedrigeren Zinsen und den besseren Kreditkonditionen muss der Kreditnehmer darauf achten, wie der neue Kredit in der Schufa-Auskunft erscheint. Wird der Kredit im Internet aufgenommen, muss daher explizit der Verwendungszweck Umschuldung eingetragen werden. Bei einem Kredit von der Filialbank sollte der Mitarbeiter auch auf die Schufa-Auskunft aufmerksam gemacht werden. Mit der Ablösung der Altlasten wir die Schufa dann bereinigt und es steht nur noch der Umschuldungskredit in der Auskunft.

Worauf sollte ich bei einer Umschuldung achten?

Bei einer Umschuldung können zusätzliche Kosten entstehen

Bei einem Kredit handelt es sich ja um einen Vertrag zwischen einer Bank und einer Privatperson. Wie alle anderen Verträge haben daher auch Kredite verschiedene Kündigungsfristen. Diese Fristen müssen selbstverständlich eingehalten werden, wenn in naher Zukunft eine Umschuldung vorgenommen werden soll. Besonders bei zweckgebundenen Krediten gelten oftmals besondere Vertragsdetails. Darunter fallen vor allem Darlehen für Immobilien- oder Fahrzeugfinanzierungen. Diese Kredite können in vielen Fällen erst nach einer gewissen Laufzeit umgeschuldet oder komplett abgelöst werden. Zudem wird für die Finanzierungen in aller Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig. Diese Entschädigung lässt sich mit Rechnern im Internet genau berechnen.

Planung der Kosten / Einsparungen bei einer UmschuldungDa eine Umschuldung nicht immer nur vorgenommen wird, wenn eine Überschuldung droht, ist oftmals auch der Faktor Zeit ein wichtiger Grund. Dies gilt besonders beim Umfinanzieren von Immobilien- oder Baufinanzierungen. Durch die Zinsbindung bei diesen Darlehen verankern die Baufinanzierer in ihren Verträgen lange Kündigungsfristen. Diese Fristen sind aber nicht immer gerechtfertigt. Die erste Kündigungsfrist endet normalerweise mit dem Ende der ersten Sollzinsbindung. Da diese Zinsbindung sehr oft nach 5 Jahren endet, ist zu diesem Zeitpunkt die erste kostenlose Kündigung möglich. Der Grund dafür ist sehr einfach. Würde der Kredit vorher gekündigt werden, hätte die Bank, die Bausparkasse oder der Baufinanzierer hohe Zinsverluste. Diese Verluste würde auch eine Vorfälligkeitsentschädigung nicht auffangen.

Eine Umschuldung will genau geplant sein

Wer eine Umschuldung bei einer drohenden Überschuldung plant, muss zuerst alle Schulden zusammenfassen. Mögliche Kosten, wie beispielsweise Vorfälligkeitsentschädigungen müssen in die Berechnung des Kreditbedarfs einfließen. Mit der genauen Ermittlung des Kreditbedarfs kann eine Nachfinanzierung ausgeschlossen werden. Je besser die Bonität ist, desto günstiger wird der Kredit. Die Bonität lässt sich verbessern, wenn der Kredit von zwei Antragstellern aufgenommen wird. Auch die Schufa-Auskunft spielt bei einer Umschuldung eine sehr wichtige Rolle. Mit negativen Einträgen ist nicht jeder Kreditgeber bereit, eine Umschuldung zu gewähren. Dies gilt besonders, wenn es sich um höhere Kreditsummen handelt. Wer aufgrund von besseren Kreditkonditionen, wie beispielsweise niedrige Zinsen umschuldet, muss seine Verträge genau prüfen. Bei diesen Kredit- oder Darlehensverträgen kann es auch ratsam sein, sich von einem Experten beraten zu lassen.