Verleugnung

Der Film „Verleugnung“ ist ein klassisches Gerichtsdrama. Es geht um ein brisantes Thema – den Holocaust oder die Shoah. Eine amerikanische Jüdin und Professorin, gespielt von Rachel Weisz, streitet sich vor Gericht erbittert mit einem britischen Holocaustleugner (Timothy Spall).

Verleugnung [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Rachel Weisz, Timothy Spall, Tom Wilkinson (Schauspieler)
  • Mick Jackson (Regisseur) - David Hare (Autor) - Russ Krasnoff (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

In der englischen Justiz gibt es eine Besonderheit, der Beklagte ist in der Beweispflicht. So entspannt sich ein spannungsgeladener Konflikt auf höchster Ebene. Immer wieder gibt es Leute, die die massenhafte Vernichtung der europäischen Juden (circa fünf bis sechs Millionen Menschen) durch die Faschisten im Zweiten Weltkrieg verleugnen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt im Gegensatz zu anderen Ländern das Abstreiten dieser historischen Tatsachen als Strafbestand. David Hare zeichnet sich im Übrigen als Kameramann verantwortlich, der bereits bei Der Vorleser, wo es auch um die NS-Zeit geht, Kamera führte.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Verleugnung“

Verleugnung“ (engl: Denial) wurde im Jahr 2016 abgedreht und kam 2017 in die deutschen Kinos. Die Hauptdarstellerin ist Rachel Weisz, die bereits für eine frühere Rolle einen Oscar einheimsen konnte. Außerdem ist sie die Lebensgefährten des amtierenden James Bond Daniel Craig. Ihren Gegenspieler und Antagonisten spielt Timothy Spall. Regie führte der Brite Mick Jackson, der nach dem Schmachtfetzen Bodyguard mit Whitney Houston nun ein völlig anderes Sujet verfilmt.

Timothy Spall ist ein englischer Schauspieler, der in London geboren wurde. Er stammt aus einfachen Verhältnissen, bezeichnet sich sogar selbst aus Cockney aus der Arbeiterschichte, der aber schon früh seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckte. Man kennt ihn aus seinen Rollen in der Harry-Potter-Reihe oder „Mr. Turner“. Seine Schauspielausbildung erhielt er an der Royal Academy of Dramtic Art. Er gilt als Charaktermime, der sowohl einen Aristokraten als auch den Bösewicht gekonnt gibt.

Verleugnung basiert auf einer wahren Begebenheit, was den Film noch interessanter und intensiver macht. Er wurde als Premiere auf dem Filmfestival Toronto gezeigt. Der Film spielt hauptsächlich im Gerichtssaal, besonders die Szenen im Konzentrationslager Auschwitz in Polen sind schwer zu ertragen, authentisch und puristisch. Die Tragik und Dramatik des schwierigen Themas kommt in diesen Szenen eklatant zum Ausdruck.

Handlung vom Film „Verleugnung“

Deborah Lipstadt verdient ihr Geld als angesehene Professorin für Holocaust-Studien. Plötzlich sieht sie sich mit dem englischen Historiker David Irving konfrontiert, der hartnäckig den Holocaust verleugnet. Er verklagt sie in der UK, weil sie ihn in seinen Büchern als Holocaust-Leugner verunglimpft haben soll. Da das Rechtssystem dort anders ist, liegt die Beweislast bei ihr, also generell beim Beklagten. Sie nimmt sich Anwälte, um zu beweisen, dass Irvings Thesen und Behauptungen über die Shoah falsch sind.

Zum Zwecke ihrer Verteidigung besucht Deborah Lipstadt (Rachel Weisz) mit ihrem Anwalt das Konzentrationslager Auschwitz in Polen. Die Zustände dort waren unerträglich, ebenso wie die Zeitzeugnisse von dort schrecklich für jeden Betrachter sind. Sie selbst soll laut Verteidigungsstrategie nicht in den Zeugenstand, die jüdische Gemeinde von Großbritannien drängt sie zu einem außergerichtlichen Vergleich. Statt einer Jury wird ein einzelner Richter den Prozess leiten. Irving verteidigt sich selbst, während Deborah Lipstadt ein ganzes Verteidigungsteam hat.

Historischer Gerichtsprozess

Irving behauptet im Grunde genommen, dass es in Auschwitz gar keine Gaskammern gab, vor allem keine Lüftungsschächte auf dem Dach. Lipton würde zwar am liebsten selbst aussagen, doch ihr Strafverteidiger Rampton bringt sie davon ab und unterzieht Irving einem knallharten Kreuzverhör. Ein Experte zeigt die Ungereimtheiten und Lügen in Irvings Büchern auf. Schließlich gewinnt die Verteidigung den Prozess. Irving steht als Scharlatan und Betrüger da, während die Professorin frenetisch gefeiert wird. Obwohl sie schwieg und gar nicht aussagte, hatten ihre schriftlichen Studien zum Sieg beigetragen.

Filmkritik von „Verleugnung“

Im Allgemeinen werden die Gräueltaten der Faschisten im Zweiten Weltkrieg nicht abgestritten. In fast allen Geschichtsbüchern werden die Verbrechen der NS-Diktatur klar abgerissen und der Mord an Juden, Ausländern und anderen Nicht-Ariern als solcher deklariert. Es bedarf schon einer großen Dreistigkeit, dies zu leugnen, wie es jedoch teilweise von rechtsextremen Populisten getan wird. David Irving ist einer von dieser Sorte, der mit den Mitteln der Desinformation und Manipulation für Stimmung sorgt. Als eine amerikanische Professorin es öffentlich wagt, ihn der Lüge zu bezichtigen, kommt eine riesige Lawine ins Rollen. Der Film „Verleugnung“ erzählt eindringlich, anrührend und manchmal schon melodramatisch über dieses Ereignis. Die Schauspieler brillieren in ihren Rollen. Dank des Prozesses gilt der Mord an Millionen von Menschen als Fakt und nicht nur als Ansichtssache.

Letzte Aktualisierung am 29.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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