Visa zieht sich vom Glücksspielmarkt zurück

Online Casinos mit Visa als Zahlungsmittel

Die Glücksspielsituation in Deutschland ist etwas verworren. Offiziell sind Online Casinos, in denen mit Echtgeld gespielt wird, verboten. Dennoch gibt es zahlreiche Anbieter und in Schleswig-Holstein sogar legale Lizenzen, unter denen angeboten wird. Im nächsten Jahr soll ein neuer Glücksspiel-Staatsvertrag auf den Weg gebracht werden, der offizielle Lizenzen für ganz Deutschland ermöglicht, doch bis dahin wird noch einige Zeit vergehen. Ein wichtiger Faktor im Markt spielen auch die Zahlungsdienste, da über sie überhaupt erst Einzahlungen und Auszahlungen möglich werden. Der Zahlungskarten Anbieter Visa hat jetzt dem politischen Druck nachgegeben und zieht sein Angebot von den Glücksspielanbietern zurück. Aber offenbar gibt es auch bei dieser Entscheidung noch Lücken.

Die Situation für Online Casinos auf dem deutschen Markt

Auf dem deutschen Markt herrscht bis heute keine einheitliche Regelung, was letztendlich weder für die Anbieter oder die Politik noch für den Kunden von Vorteil ist. Während Sportwetten tendenziell eher erwünscht oder geduldet werden, sieht es die Politik bei Glücksspiel schon anders. Das ist nämlich in Form von Online Casinos, in denen Echtgeld gesetzt wird, verboten. Allerdings gilt das nicht für das gesamte Bundesgebiet. Schleswig-Holstein hat vor Jahren Lizenzen für das Bundesland vergeben, sodass es dort zahlreiche Sportwettenanbieter und eben auch Online Casinos gibt, die legal anbieten dürfen. Allerdings eben nur für Kunden aus Schleswig-Holstein, obschon dieses Verbot auch umgangen werden kann.

Darüber hinaus soll aber im nächsten Jahr ohnehin ein neuer Glücksspiel-Staatsvertrag das Licht der Welt erblicken, unter dem auch Lizenzen für Online Casinos vorstellbar sind. Ob der Zeitplan diesbezüglich aber eingehalten werden kann, darf bezweifelt werden. Doch abgesehen von diesen Fakten, sieht die Realität ohnehin so aus, dass Online Casinos in Deutschland anbieten und auch von Kunden wahrgenommen werden. Die Frage besteht dabei natürlich auch, warum das möglich ist, obschon doch Verbote herrschen. Die Antwort liegt unter anderem bei den Zahlungsdiensten und Banken, die mit den Online Casinos zusammenarbeiten.

Visa und Banken arbeiten mit Online Casinos zusammen

Visa Online CasinosObschon es eigentlich verboten ist, gibt es viele Zahlungsdienste und Banken, die mit Online Casinos zusammenarbeiten. Auf diesem Wege können Kunden Einzahlungen vornehmen, um überhaupt Einsätze spielen zu können, oder auch Auszahlungen von Gewinnen beantragen. Als Kreditkartenanbieter spielt auch Visa eine ganz große Rolle, doch vonseiten der Behörden wird immer mehr Druck auf die Zahlungsdienste ausgeübt. Schon im letzten Jahr hat PayPal alle Zusammenarbeiten mit Online Casinos in Deutschland aufgekündigt. Jetzt hat Visa diesen Schritt angekündigt und Partner dazu angeraten, die Zusammenarbeit mit den Glücksspielanbietern zu beenden.

Entsprechend müssen sich Kunden darauf einstellen, dass Ein- und Auszahlungen mit Visa-Karten nicht mehr möglich sein werden. Das ist jetzt auch teilweise schon umgesetzt worden. Vor allem das niedersächsische Innenministerium ist zuletzt mit der Glücksspielaufsicht dagegen vorgegangen und agiert hierbei auch stellvertretend für die anderen Bundesländer. Nicht nur Visa hat man im Blick. Derzeit werden Gespräche mit 19 Zahlungsdiensten geführt, von denen viele schon die Zahlungsmöglichkeiten eingestellt haben. Sollten sich Zahlungsdienste und Banken weigern, können von den Behörden Untersagungen ausgesprochen werden.

Visa Zahlungen im Online Casino teilweise noch möglich

Auch wenn die Behörden in ihren Aussagen relativ klar sind, so scheint es doch unterschiedliche Geschwindigkeiten zu geben, was die Ausführung der Anweisungen betrifft. Es scheint, dass bei vielen Online Casinos Visa schon nicht mehr als Zahlungsmethoden gewählt werden kann. Manche Kunden wurde davon auch regelrecht überrascht. Für manche kam es plötzlich, dass sie nach Jahren der Visa-Nutzung keine Einzahlungen mehr auf diese Weise vornehmen konnten.

Ein näherer Blick auf den Markt zeigt aber auch, dass aktuell teilweise doch noch Visa angeboten wird. Interessanterweise auch dann, wenn die Online Casinos die Visa-Logos schon entfernt haben. Das ist bei Tipico der Fall gewesen. Bwin geht dagegen einen anderen Weg, der sicherlich auch noch für Gesprächsstoff sorgen wird. Bwin erlaubt weiterhin Visa, gibt aber an, dass diese Einzahlungen nur für Sportwetten genutzt werden dürften. Auch weiterhin können faktisch aber auch Visa-Einzahlungen für Casino Spiele genutzt werden. Ebenso können auch noch Auszahlungen von Gewinne über Visa stattfinden.

Grundsätzlich wehren sich die Online Casinos aber ohnehin gegen diese Maßnahmen. Für sie ist das Angebot von Online Casinos legal, dass der aktuelle Glücksspielvertrag von Deutschland gegen EU-Recht verstößt. Ohnehin ist das seit Jahren die große Frage, weshalb es auch immer noch Angebote gibt und ein neuer Vertrag im nächsten Jahr für Klarheit sorgen soll. Insofern dürfte auch im Falle der Zahlungsdienste und Visa noch nicht das letzte Wort gesprochen worden sein.

Fazit zum Rückzug von Visa aus dem Glücksspielmarkt

Seit Jahren schon herrscht in Deutschland Unsicherheit auf dem Glücksspielmarkt. Einerseits ist das Angebot illegal, anderseits – so argumentieren die Online Casinos – ist es legal, da es mit EU-Recht im Einklang steht. In Deutschland gibt es zudem keine einheitliche Linie, da es legale Lizenzen in Schleswig-Holstein für Spiele im Casino gibt. Jetzt haben die Behörden Druck auf Zahlungsdienste gemacht, unter anderem auch auf Visa. In der Folge wurde Visa schon bei vielen Online Casinos herausgenommen, sodass es nicht mehr für Ein- und Auszahlungen zur Verfügung steht. Aber es gibt auch, wie bei Tipico und Bwin zu sehen, noch Ausnahmen, bei denen Visa durchaus noch vorhanden ist.