Yves Saint Laurent

Das französische Filmdrama „Yves Saint Laurent“ stammt aus dem Jahre 2014. Es wird über die Lebensgeschichte des Modeschöpfers Yves Saint Laurent berichtet. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Beziehung zu dem Lebensgefährten und Geschäftspartner Pierre Bergé. In den deutschen Kinos lief „Yves Saint Laurent“ am 17. April 2014 an. Schon am 7. Februar desselben Jahres fand die Premiere auf der Berlinale statt.

Yves Saint Laurent [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Pierre Niney, Guillaume Gallienne, Charlotte Le Bon (Schauspieler)
  • Jalil Lespert (Regisseur) - Marie-Pierre Huster (Autor) - Yannick Bollore (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Biografien sind für Hollywood nichts Besonderes. Über berühmte Persönlichkeiten zu sprechen, läuft oftmals nach demselben Schema ab. Selbst die Franzosen steigen mit auf den Zug auf, obwohl diese Filmemacher nicht innovativer sind. Der Film verläuft in die gleiche Richtung, aber kann mit einigen Akzenten aufwarten.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Yves Saint Laurent“

Jalil Lespert führte in den 101 Minuten der Biografie „Yves Saint Laurent“ Regie. Das Drehbuch dazu stammt von Jacques Fieschi, Marie-Pierre Huster und Jalil Lespert. Mit dem Ergebnis, dass ein Filmdrama für alle ab dem 12. Lebensjahr zur Verfügung steht.

Yannick Bolloré hatte die Produktion inne. Die Dreharbeiten begannen im Juni 2013 und dauerten in etwa acht Wochen. Hauptsächlich filmte der Kameramann Thomas Hardmeier Paris und in den Räumen der „Fondation Pierre Bergé – Yves Saint Laurent“ Stiftung, in Marrakesch. Die Szenen schnitt François Gédigier und unterlegte diese mit der Musik von Ibrahim Maalouf.

Besetzung: Pierre Niney zeigt sich in der Hauptrolle des Modeschöpfers Yves Saint Laurent. Guillaume Gallienne bringt Pierre Bergé, den Lebens- und Geschäftspartner, zum Leben. Charlotte Le Bon zeigt die Rolle der Victoire Doutreleau. Nikolai Kinski bringt Karl Lagerfeld auf die Leinwand. Laura Smet interpretiert den Charakter Loulou de la Falaise. Dazu kommen in weiteren Nebenrollen: Marie de Villepin, Ruben Alves, Astrid Whettnall, Marianne Basler, Adeline D’Hermy, Xavier Lafitte, Jean-Édouard Bodziak, Alexandre Steiger und Michèle Garcia.

Handlung vom Film „Yves Saint Laurent“

Spielzeitraum: über zwanzig Jahre des Lebens von Yves Saint Laurent. Der Anfang liegt in Paris im Jahre 1957.

Die erste Szene ist eigentlich die Letzte im Leben des Modeschöpfers. Er ist eine ganze Weile schon tot und Bergè verpackt die gemeinsamen Kunstschätze. Dazu räsoniert er darüber, dass der Wert dieser Kunstsammlung darin liegt, dass sie einen Moment im Leben einfängt. Sein liebevoller, wehmütiger Blick prägt die Biografie. Es wirkt wie ein Liebesbrief.

Yves Saint Laurent ist ein sehr kreativer Kopf und arbeitet in seinen Anfängen bei Dior. Die ganze Modeszene ist begeistert von ihm. Mit seinen jungen einundzwanzig Jahren steigt er schnell als Liebling die Erfolgsleiter der Pariser Modeszene hinauf. Die erste Modeschau, als Assistent von Christian Dior, von ihm war 1958. Nach dem Tod des Designers Dior erlangt er den Posten als Chefdesigner des berühmten Modehauses.

Die Liaison mit Pierre

Schnell lernt Yves den Unternehmer Pierre Bergé kennen und kurze Zeit später werden die beiden auch privat ein Paar. Mit dem Kennenlernen verabschiedet sich der Jungdesigner von der Vorstellung, die hübsche Model-Dame Victoire Doutreleau zu heiraten. Erlesene Bilder erzählen die glamouröse Geschichte. Eine große Liebe begleitet von kreativen Triumphen. Den Erfolg kann der Modeschöpfer nicht lange genießen, denn kurz darauf erleidet er einen Nervenzusammenbruch. Wahrscheinlich als Folge des Schreibens der Regierung. Yves soll in den Algerienkrieg eingezogen werden. Es kann auch eine Folge der selbstzerstörerischen Exzesse sein. Von nun an leidet der Designer an manisch-depressiven Störungen. Das Modehaus kündigt seinen Vertrag im Gegenzug.

1961 gründen Pierre und Yves ein gemeinsames Label YSL. Sein Freund ist der wichtigste Mensch im Leben des Modestars. Leider versucht Yves, seine Zweifel und Ängste mit einem ausschweifenden Leben zu betäuben. So wird ganz deutlich, dass in der Beziehung nicht alles nur heiter Sonnenschein war. Pierre ist für die Organisation zuständig. Nicht nur sein eigenes, sondern auch des Lebens seines Freundes. Zusätzlich erträgt er die Marotten, zahlreichen Eskapaden und Zusammenbrüche. Bis zum Jahre 1976, wo die beiden sich trennen. Trotzdem sind die Männer noch gute Freunde.

Yves Saint Laurent, der Avantgardist, verstarb im Alter von 72 Jahren (1936-2008). Zusammenfassend wird klar, dass seine Kollektionen stilbildend und mutig waren. Aber als Mensch war er selbst schwach und zerbrechlich.

Filmkritik von „Yves Saint Laurent“

Yves Saint Laurent“ ist ein schönes Porträt über eine wahrhaft symbiotische Beziehung. Wo es allerdings trotzdem ruckhaft zugehen kann. Der Mensch Yves kommt gut zum Tragen: Eine egozentrische Mimose, die gerne perfekt sitzende Hiebe austeilt, die eine gute Freundschaft komplett zerstören. Der Film ist geprägt von Leidenschaft und Impulsivität. Deutlich kommen die Unterschiede der Jahre in der Modeszene heraus. Die 60er erscheinen als kühl mit bunten, satten Farben. Die 70er tauchen als Flower-Power-Zeit auf. Es wirkt sprunghaft, was aber den Künstler ausmacht und so ihn perfekt darstellt.

Der Modedesigner brachte Frauen mit harter Geometrie ins Bild. Damals hat Yves erfolgreich eine Rebellion der Geschlechtergrenzen angezettelt. Einen Smoking für Frauen und den Safari-Look für die Stadt. Andere Biografien zeigen häufig wichtige Stationen im Leben im Zeitraffer. Jalil Lespert beeindruckt allerdings durch erzählerische Eleganz. Vordergründig punktet der Regisseur mit Stil, ganz wie die Entwürfe von Saint Laurent. Aber im Ganzen vermisst der Zuschauer einen Funken Kreativität.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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